ANTHROPOCENE: THE HUMAN EPOCH (09.01.2020, 19.30 Uhr)
Kanada 2018, Regie: Jennifer Baichwal, Nicholas de Pencier, Edward Burtynsky
Die globale Ausbeutung der Erde durch die Menschheit und die damit einhergehende, unumkehrbare Transformation des Planeten stehen im Zentrum von Anthropocene: womit die mit Manufactured Landscapes (2006) begonnene und mit Watermark (2013) fortgesetzte Trilogie der Filmemacher*innen abschließt. Über einen Zeitraum von vier Jahren gedreht, findet die visuell beeindruckende Dokumentation derart gravierende Zeugnisse menschlicher Einflussnahme auf allen Kontinenten und in allen Lebenssphären, dass diese in ihrer monströsen Dimension oftmals surreal wirken. Bildgewaltig und von geradezu hypnotischer Qualität, verdichtet Anthropocene die tiefgreifenden Spuren des menschlichen Zeitalters zu einem ebenso kunstvollen wie beklemmenden Seherlebnis. (Text: Canada Now: The Maple Movies Festival Tour 2019/20)
DIE ROTE LINIE – WIDERSTAND IM HAMBACHER FORST (16.01.2020, 19.30 Uhr)
Deutschland 2019, Regie: Karin de Miguel Wessendorf, 115 Min., OF / Engl.UT
Dokumentarfilm über den zivilen Widerstand gegen die Abholzung des Hambacher Forst, der sich im Jahr 2018 zuspitzte. Auslöser des jahrelangen Konflikts waren die Pläne des Energiekonzerns RWE, den Hambacher Forst zwischen Köln und Aachen zu roden, um den Braunkohletagebau auszubauen. Ab dem Jahr 2015 begleitete die Filmemacherin Karin de Miguel Wessendorf die Umweltaktivisten vor Ort. In ihrem Film zeichnet sie die Chronologie der Protestbewegung nach: Was als ein Aufbegehren Einzelner begann, entwickelte sich zu einer vielbeachteten und von unterschiedlichsten Seiten unterstützten Widerstandsbewegung. Als RWE im Herbst 2018 die juristisch legale und vertraglich korrekte Rodung unter Einsatz der Polizei durchsetzen wollte, drohte die Situation immer mehr zu eskalieren. (Text: Filmportal)
WELCOME TO SODOM – DEIN SMARTPHONE IST SCHON HIER (23.01.2020, 19.30 Uhr)
Österreich 2018, Regie: Florian Weigensamer, Christian Krönes, 92 Min
Die kunstvolle Dokumentation wirft einen Blick hinter die Kulissen von Europas größter Müllhalde und portraitiert die Verlierer der digitalen Revolution. Dabei stehen nicht die Mechanismen des illegalen Elektroschrotthandels im Vordergrund, sondern die Lebensumstände und Schicksale von Menschen. „Sodom“ nennen die Bewohner*innen ihren Stadtteil Agbogbloshie, nach der bekannten alttestamentarischen Stadt. Dieses Gebiet von Ghanas Hauptstadt Accra gehört zu den am schlimmsten verseuchten Orten der Welt: Obwohl dies nach der Basler Konvention von 1989 verboten ist, werden jährlich 250.000 Tonnen Elektroschrott aus Europa und anderen Ländern hierher verschifft. Etwa 6.000 Menschen leben auf und von der Müllhalde in Agbogbloshie, die einst ein Sumpfland war. (Text: Vision Kino)
Erde (30.01.2020, 19.30 Uhr)
Österreich 2019, Regie/Buch/Kamera: Nikolaus Geyrhalter
In sieben Kapiteln führt Nikolaus Geyrhalter an Stätten des Tage- und des Tiefbaus in Europa und Nordamerika, die sonst nur schwer zugänglich sind. Am Brenner wird ein Basistunnel durch den Berg getrieben, um die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt zu ermöglichen. Um die weltweite Nachfrage zu stillen werden in den Marmorsteinbrüchen im italienischen Carrara heute hundert Mal mehr Blöcke abgetragen als noch vor dreißig Jahren. Im ehemaligen Salzbergwerk im deutschen Wolfenbüttel wiederum ist man darum bemüht, größtmöglichen Stabilität zu bewahren, damit – bis ein neues Endlager gefunden wird – der dort gelagerte Atommüll keine weiteren Schäden verursachen kann. Der Film zeigt Baustellen und Tagebaugebiete, die durch unermüdliche Umwälzungen von immensem Ausmaß offene Wunden in der Erdkruste zurücklassen (Text: RealFiction)